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Inklusive Großtagespflege Schneckenhaus Kleve

 

Wir finden, dass jedes Kind ein Recht auf Teilhabe in unserer Gesellschaft hat. Teilhabe an Förderung und Bildung in einer gemeinschaftlichen Einrichtung.

Hierbei geht es nicht darum so zu tun als seien alle Kinder "gleich". Vielmehr geht es darum, die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes wahrzunehmen und genügend Zeit, Raum und Mittel zu Verfügung zu haben, jedem Kind die Förderung zuteil kommen zu lassen, die es benötigt, um ein erfülltes, selbstbestimmtes und barrierefreies Leben zu leben und sich gemäß seines eigenen Tempos zu entwickeln.

Jedes Kind ist einzigartig, jedes Kind hat unterschiedliche Bedürfnisse und möchte in seinen Bedürfnissen ernst genommen werden.

Kleine Kinder nehmen unterschiedliche Merkmale schon früh wahr, im Gegensatz zu den Erwachsenen findet für sie aber in der Regel keine Bewertung dieser Unterschiede statt.

Der Umgang mit der Vielfalt des Lebens ist für die Kinder wie selbstverständlich. Jeder Mensch hat Dinge, die er oder sie besonders gut kann und Dinge, bei denen er oder sie Unterstützung benötigt. Gemeinsam lernen die Kinder einander zu helfen, Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig wert zu schätzen.

Von Anfang an haben wir im Schneckenhaus inklusiv gearbeitet und immer mindestens ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf betreut. 2015 haben wir eine einjährige Zusatzqualifikation zum Thema "Inklusion in der Kindertagespflege" absolviert. (WAZ Zeitungsartikel

Wir arbeiten eng mit therapeutischen Einrichtungen, wie der Frühförderstelle Kleve oder Therapie bewegt! zusammen. Das Schneckenhaus bietet die Möglichkeit, Therapieeinheiten auch in unseren Räumlichkeiten und während der Betreuungszeit stattfinden zu lassen. Der enge Austausch mit Eltern und Therapeuten ermöglicht es uns auch während der Zeit im Schneckenhaus Fördermaßnahmen in den Betreuungsalltag zu integrieren.

Wenn bei ihrem Kind eine Behinderung diagnostiziert wurde, ist es berechtigt zwei Betreuungsplätze in Anspruch zu nehmen. Üblicherweise werden bei uns Betreuungsplätze zum August eines Jahres hin neu belegt. Setzen Sie sich am Besten so früh wie möglich mit uns in Verbindung, wenn Sie Interesse an einem Betreuungsplatz für Ihr Kind im Schneckenhaus haben. In der Regel versuchen wir möglichst lange zwei Plätze für ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf zu reservieren. Einzelheiten besprechen wir gerne mit Ihnen bei einem persönlichen Gespräch.

Gelebte Inklusion im Schneckenhaus

Was ist eigentlich Inklusion?

"Jedes Kind hat das Recht auf

Gleichbehandlung und

Schutz vor Benachteiligung und

Diskriminierung unabhängig von

Rasse, Religion, Herkommen

und Geschlecht."

UN-Kinderrechtskonvention

Was ist eigentlich Inklusion?

Das Konzept der Inklusion beschreibt eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen. 
Eine definierte Normalität gibt es in der inklusiven Gesellschaft nicht, vielmehr ist es "normal", dass Unterschiede vorhanden sind. Die Verschiedenheit der Menschen wird als Bereicherung empfunden und hat keinerlei Auswirkung auf
 das selbstverständliche Recht des Einzelnen, auf Teilhabe und Chancengleichheit. Die große Herausforderung an die Gesellschaft besteht darin, in allen Lebensbereichen Strukturen zu schaffen, die es jedem Mitglied unserer Gesellschaft ermöglicht, sich barrierefrei darin zu bewegen. 
 

In einem inklusiven Bildungssystem lernen Menschen mit und ohne Behinderungen von Anfang an gemeinsam. Homogene und damit separierende Lerngruppen werden nicht gebildet. Von der Kindertagesstätte über die Schulen und Hochschulen, bis hin zu Einrichtungen der Weiterbildung, wird niemand aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen. Vielmehr ist es die Aufgabe des Bildungssystems, durch Bereitstellen von speziellen Mitteln und Methoden einzelne Lernende besonders zu unterstützen und zu fördern. Nicht das Individuum muss sich also an ein bestimmtes System anpassen, sondern das System muss umgekehrt, die Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigen und sich gegebenenfalls anpassen.

Im Jahr 2009 wurde Inklusion auch in Deutschland ratifiziert. Die Umsetzung birgt eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Nicht alles läuft zufriedenstellend. Bundesweit wird bemängelt, dass nicht genügend Personal und Mittel für die Durchsetzung von Inklusion zu Verfügung stehen. Dabei birgt dieser Schritt so viele Möglichkeiten unsere Gesellschaft in eine offenere, liberalere und gerechtere Richtung zu lenken und eine Gesellschaft miteinander zu formen, in der jeder Mensch ein wertvolles Mitglied ist und seinen Beitrag leisten darf. 

In Deutschland stehen wir noch ganz am Anfang der Inklusion. Veränderung ist nicht immer einfach, oft ist sie unbequem und nicht jeder wird sein oder ihr Bestes tun, um die Teilhabe Aller zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Ein langer, gesellschaftlicher Prozess hat gerade erst begonnen. Haben Sie teil.

Das Anderssein der anderen als Bereicherung des eigenen Seins begreifen; sich verstehen, sich verständigen, miteinander vertraut werden, darin liegt die Zukunft der Menschheit.                                                                 Rolf Niemann

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