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Eine intensive und gute Eingewöhnung ist Voraussetzung für eine gelingende Bindung  zum Kind. Auch für die Eltern ist der intensive Einblick in unsere Arbeitsweise vertrauensbildend und daher unabdingbar. Wir orientieren uns in der Eingewöhnung an dem sogenannten „ Berliner Model“. Dauer und Umfang der Eingewöhnung sind individuell den kindlichen Bedürfnissen anzupassen und sollten zwei Wochen nicht unterschreiten. 
 

Fünf Schritte der Eingewöhnung, nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell

Kinder bauen in ihren ersten Lebensmonaten besondere Beziehungen, Bindungsbeziehungen, zu den Personen ihrer engsten Umgebung auf - Bindung als ein gefühlsmäßiges Band zwischen dem Kind und seinen engsten Bezugspersonen. Besonders in Stresssituationen (z.B. fremde Personen, fremde Umgebung) benötigen Kinder die Anwesenheit solcher Bindungspersonen, um ihr „inneres Gleichgewicht“ zu halten oder wieder herstellen zu können. Die Eltern sind eine „sichere Basis“.

Die bloße Anwesenheit der Eltern im Raum genügt, um für das Kind eine „sichere Basis“ zu schaffen, zu der es sich jederzeit zurückziehen kann, wenn es sich überfordert fühlt. Erst wenn es dem Kind gelungen ist, zur Tagesmutter eine Bindungsbeziehung aufzubauen, kann es sich auf sie stützen, um dann den Anforderungen der neuen Umgebung gerecht werden zu können. Bis zu diesem Zeitpunkt benötigen alle Kinder die Unterstützung durch einen Elternteil oder eine andere Bindungsperson.
 

Die Eingewöhnungsphase

Inklusive Großtagespflege Schneckenhaus Kleve

Wie verläuft eine solche von den Eltern begleitete Eingewöhnungszeit?

 

1. Tag: Zu Beginn steht eine dreitägige Grundphase, während dessen sich ein Elternteil mit dem Kind zusammen im Gruppenraum aufhält. (Es kann auch eine Oma/ein Opa sein, mit der/dem sich das Kind gut versteht). Sie als Vater oder Mutter sind nur Gäste, die gemeinsam beim Spielen dabei sind. Die Tagesmutter versucht vorsichtig Kontakt zum Kind aufzunehmen, ohne es zu drängeln.

 

2. und 3. Tag: Die Tagesmutter versucht über Spielangebote mit Ihrem Kind zunehmend Kontakt aufzunehmen und immer wieder mit dem Kind ins Gespräch bzw. in Blickkontakt zu kommen. Die Eltern gehen immer mehr in die passive Rolle und halten sich in einer stillen Ecke am Rande auf und sind einfach nur da. In den ersten Tagen kommen Sie mit Ihrem Kind nur einige Stunden am Tag in die Gruppe. In den ersten drei Tagen sollte kein Trennungsversuch gemacht werden, selbst wenn Vater oder Mutter nur kurz den Raum verlassen wollen, nehmen sie ihr Kind mit. Auch Essen und Wickeln sollte in diesen Tagen vom Elternteil durchgeführt werden, damit vertraute Aktivitäten auch mit der neuen Umgebung in Verbindung gebracht werden. Die Tagesmutter ist dabei Zuschauerin und unterstützte die Eltern bei den Vorbereitungen. Durch ihre Anwesenheit lernt das Kind, die Tagesmutter mit den Aktivitäten in Verbindung zu bringen.

 

4. Tag: Es findet ein kurzer Trennungsversuch statt. Wenn das Kind sich einem Spiel zugewandt hat, verabschieden Vater oder Mutter sich und verlassen den Raum, sie bleiben aber in der Einrichtung. Dem Kind wird gezeigt wo sich die Eltern aufhalten, so kann es jederzeit zu ihnen zurückkehren.

 

5. Tag: Wir dehnen diesen Trennungsversuch über einen längeren Zeitraum aus. Macht das Kind einen ausgeglichenen Eindruck, können auch Pflegemaßnahmen mit einer größeren Distanz zu den Eltern durchgeführt werden.

 

2. Woche: In der zweiten Woche dehnen wir den Aufenthalt in der Gruppe aus und verlängern die Trennungszeiten. Lässt sich das Kind auf erste Trennungsversuche am vierten Tag nicht ein, verlängern wir die Grundphase des sich Kennen Lernens und sie beginnt erst in der zweiten oder dritten Woche.
 

Ende der Eingewöhnung:

- Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn die Tagesmutter das Kind trösten kann.

- Setzt sich das Kind aktiv mit seiner Umwelt auseinander und lässt sich in Belastungssituationen von der Tagesmutter trösten und wendet sich mir zu, hat die Tagesmutter die Funktion der „sicheren Basis“ übernommen. 

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